Donnerstag, 1. Juli 2010

Wo ist bloss der Juni hin?

Wenn mich heute jemand geweckt hätte, mit den Worten ich hätte den Juni nur geträumt, ich würde es glauben.
Da sagen einem die Eltern schon als i-Dötzchen dass die Zeit immer schneller laufen wird, das Geburtstage und Sommerferien gar nicht mehr so lange auf sich warten lassen werden, aber glauben tut man es doch nicht.
Und auch wenn ich mittlerweile gelernt habe, dass sie Recht haben, dass man mehr zu tun hat, weniger Zeit sich zu langweilen, so schnell wie der Juni sind doch schon lang keine 4 Wochen mehr vergangen.

Zurück denkend, müsste ich eigentlich noch Ende Mai anfangen. Die bekloppte Nacht, in der ich mit Regiane, Karla und Mauricio in sämtlichen Schlangen sämtlicher Clubs stand um letztendlich in einer BaileFunk Disco zu landen, die ich nach nur zwei Bier wieder verließ. Wie ich auf dem Rückweg Knut und Thiago und die ganze Band kennenlernte, nur weil die deutsche Flagge verkehrt rum hing. Nach Monaten das erste Mal wieder nach 6 Uhr morgens nach Hause gekommen, und selten hab ich mich so zu Hause gefühlt in dieser Stadt.
Anfang Juni bin ich allein für 4 Tage ins Amazonas Gebiet geflogen, habe im Regenwald zwischen Papageienschlange, kleinem Ameisenbär und Alligator in einer Hängematte übernachtet, mich amüsiert über die lustigen Franzosen die seit Monaten unterwegs sind aber immer noch Angst vorm Wald haben. Fabio getroffen, den Mathematiker der jeden freien Tag am Amazonas verbringt, schwimmt und jagt und immer ein bisschen aussieht wie Rambo, und Joaquim unseren mittlerweile 60 jährigen Guide mit 6 Kindern verstreut in den Grenzgebieten Brasiliens mit Kolumbien und Venezuela, also da wo man eben durch den Wald wandert und Touristen die Affenfamilien zeigt, die Jaguare und die Piranhas.
Nicht wenig später bin ich nach Deutschland geflogen, 14 Tage Dauerprogramm, Party, Fussball, Festival, absoluter Wahnsinn, absolut genial. Zwei Tage Madrid zum relaxen. Die Hochzeit von Christian und Line, Familienfest und die Zeit stand für einen Moment still. Noch ein bisschen Fussball, 2 Stunden Verspätung am Düsseldorfer Flughafen und schon war ich wieder in Brasilien. Ich schon. Mein Gepäck nicht.
Unpraktisch war das, denn ich konnte es auch nicht am nächsten Tag entgegen nehmen: Da ging es um 6h morgens schon wieder los zum Flughafen, auf nach Porto Alegre. Zertifizierung von Weintrauben. WEINtrauben. Jaja, Rotwein, Weisswein, Portwein, und Cava. Yummy yummy yummy. Und das nenn ich Arbeit (nur so als Info).
Heute ging es wieder zurück und morgen ist schon Freitag, um 11 spielt Brasilien und wir schauen alle zusammen im Büro. Es ist schon Juli heute, und die Woche ist morgen auch schon wieder um. Unglaublich. Und es geht weiter: Am Montag zertifiziere ich Mais bei einem Kunden in Rio Verde, dafür ist noch so viel zu tun und ich weiss nicht wann.

Die Zeit rennt. Fliegt. Und ich mit ihr.