Samstag, 20. November 2010

Peru: Cuzco, Sacred Valley & Machu Picchu



Als ich vor 1.5 Jahren nach Brasilien gezogen bin, stand für mich eine Reise ganz oben auf der "To-Do-Liste": Machu Picchu, Peru. Am Ende war es wohl die letzte Reise die ich von meinem zu Hause Goiânia unternommen habe, denn schon in wenigen Wochen geht es zurück nach Deutschland, aber es war sicherlich auch eine der Spektakulärsten.
Dank LAN hatte Franziska, Klaus und ich relativ günstige Flüge bekommen und kamen morgens früh um 7h in Cusco an, nach einem Flug mit wunderschöner Aussicht von Lima ins Landesinnere. Schnell haben wir ein paar Runden geschlafen und dann ging auch schon die Stadtführung los. Innerhalb der Kathedrale darf leider nicht fotografiert werden, aber sie ist sehr kitschig-schön mit viel Gold und mit einem schwarzen Jesus um den sich die lokalen Legenden drehen.
Innerhalb von Cusco sind noch viele Mauern und Teile von alten Inka-Gebäuden zu sehen, und die wissenschaftlichen Grundlagen mit welcher die Inka Hochkultur ihr reich errichtete und regierte scheinen so durchdacht und berechnet, dass man sich doch heimlich die Frage stellt ob wir nicht einfach all unser heutiges Wissen in bauliche Zufälle von damals quetschen.
Natürlich gibt es auch überall Märkte, und lokale Kinder und alte Frauen bieten Kleinigkeiten zum Verkauf an oder aber lassen sich mit den Touristen und einem Lama fotografieren.
Wir besichtigten auch noch einige Tempel und Versammlungsstätten der Inka rund um Cuzco, so zum Beispiel Saksaywoman, eine Struktur mit riesigen herangeschleppten Steinen und viel aufgeschütteter Erde die eine Plane Ebene ergeben um Versammlungen von einigen tausend Menschen der Inkazeit zu ermöglichen. Quasi so wie bei uns heute der Platz vorm Brandenburger Tor zu Silvester, oder aber die Pollerwiesen am Rhein...
Krönender Abschluss des Tages war eine leckere Portion Ceviche (in Zitrone gegarter Fisch mit leckeren Gewürzen) und ein Alpaca-Spieß. Dazu, wie sollte es anders sein: Ein Pisco-Sour. Dank der ungewöhnten Höhe stieg der auch schnell und gut zu Kopf.

Am 2. Tag ging es durch das Heilige Tal und mehrere darin liegende Dörfer und die Inkastätte Ollantaytambo. Wir besichtigten einen Markt dessen Touristen Stände eigentlich für Rundreisende wie uns gedacht waren, aber die Obst und Gemüseabteilung war sehr viel interessanter anzusehen: Buntes Gemüse, Frauen in bunten Gewändern, Frauen mit Kindern oder Ware in riesigen bunten Tüchern auf dem Rücken, und ganz nebenbei noch zwei geschlachtete Ferkel auf dem Boden. Spanferkel, anyone?!
Zur Mittagspause haben wir an einem sehr schönen Lokal gehalten, wo ich wohl das beste Ceviche und das beste Alpaca des Wochenendes in Peru gegessen habe. Im Hinterhof spielte eine Panflöten-Inka-Band wie wir sie aus der Fussgängerzone kennen und man konnte durch den Garten bis an einen Fluss. Im Garten selbst standen ein paar Lamas und Alapacas. Eins davon klein und niedlich, dass beim Näherkommen aber erstmal versucht hat mich zu treten. Hat aber nicht getroffen. Ätsch.
Ollantaytambo ist ein süßes kleines Dorf schon auf halbem Weg nach Machu Picchu und die Inka Terrassen können, wenn man nicht aus der Puste ist, ganz gut bestiegen werden. In der sehr bergigen Region waren Terrassen die beste Möglichkeit gerade Flächen zum Anbau von Nahrung herzustellen. Da die Inkas ja nicht dumm waren, haben sie gleich noch die passenden Aquädukte und Speicherhäuser mit in die Hügel gebaut. Einige der Wasserleitungen funktionieren heute noch und bringen Wasser von den Gletschern. Im Dorf selbst läuft am Strassenrand ein Frischwasser Kanal entlang und versorgt die Häuser der heutigen Bewohner.
Zum Abendessen hab es Meerschweinchen. Mehrfach wurde uns erklärt dass diese Sorte Meerschwein sehr gut für die Gesundheit ist (es sind nicht die lustigen, quiekenden Meerschweinchen die bei den Deutschen Kindern im Stall im Kinderzimmer sitzen) und so haben wir auch das mal ausprobiert. Sehr fettig muss ich sagen. Und nicht viel dran. Zum Glück hatten wir nur eins als Vorspeise bestellt.

Am 3. Tag ging es endlich nach Machu Picchu. Mit dem Auto nach Ollantaytambo und dann mit dem Zug bis nach Aguas Calientes. Von dort fährt ein Bus die Serpentinen hoch. Wir fahren früh da und hatten so Zeit für ein paar Fotos bevor unsere Tour los ging. Es ist wirklich wunderschön dort oben. Man hat einen sehr weiten Blick über das Land, es ist unglaublich Grün und die Tatsache das Menschen Steine bis dorthin gebracht haben ist einfach beeindruckend.
Leider hat es nach dem Mittagessen angefangen zu Regnen, so dass wir dann schon wieder nach Aguas Calientes gefahren sind und noch ein bisschen über den Markt schlenderten, statt die weitere Stunde die wir noch hatten in den Ruinen zu verbringen.
Machu Picchu ist schwer zu beschreiben. Da sprechen wohl die Bilder besser, als meine Worte.

Am nächsten Tag war dann auch schon die Abreise. Wir hatten noch einen halben Tag in Cusco den wir nutzten um ein bisschen durch die Stadt zu schlendern. Dann ging auch schon unser Flieger Richtung Lima. Während Klaus und ich dort auf unseren Rückflug nach Sao Paulo warteten um am nächsten Tag brav zu arbeiten, blieb Franziska noch für eine Konferenz und noch viel mehr Ceviche noch ein paar Tage in der Hauptstadt Perus.
Es war ein kurzer, anstrengender, wunderbarer, erlebnisreicher, lang ersehnter Urlaub. Wow.