Montag, 8. März 2010

Die Schönheit, und die brasilianischen Männer

Ich hatte ja, nachdem ich schon über Frauen und ihre Po-Implantate geschrieben hatte, auch versprochen selbiges für die Männer zu tun.
Sicherlich ist es nicht ganz so einfach wie über die Frauen, aber auch die Männer hier fallen in gewisse Klischees, die ich vor allem beim Karneval in Rio beobachten konnte.

First of all: What’s up with those costumes… Da waren beim Karneval doch tatsächlich 70% der Macho-Männer als Frauen verkleidet. Und dann gleich mit Perücken, und Pailletten besetzten Kleidern. Manche sogar mit hohen Hacken, Pumps vom feinsten, wo ich mich doch echt frage warum man sich dass bei 40° und viel Bier antut, wenn man nicht muss. Mir wurde also erklärt, dass die Männer sich Karneval so verkleiden, weil sie sonst nie die Chance haben auch mal die „weiche“ Seite zu zeigen. Das ist in der Macho Gesellschaft nicht geduldet und selbst Karneval nur dann erlaubt, wenn man es total ins lächerliche zieht. Ich fand es einfach nur kurios, und auch ziemlich unsexy, mir betrunkene und meist nicht sonderlich schön gebaute Männer mit Bierbäuche in Miniröcken, falschen Brüsten und bauchfreien Oberteilen anzuschauen.

Aber Karneval in Rio hatte natürlich auch seine guten Waschbrettbäuche, ähm, Seiten. So waren beim Bloco (den Straßenfesten) im Stadtteil Leblon viele besonders schön anzuschauende Männer dabei. Diese allerdings nicht im Frauenkleidern (nicht einmal im Kostüm, denn dafür waren jene jungen reichen Söhne sich zu fein… aber was solls, ich schweife ab und wollte ja auch eigentlich nur gucken und nicht mit diesen Schnöseln feiern…). Also, nicht in Röcken und ausgestopften BH’s kamen jene daher, sondern in Surfshorts und Sonnenbrille. Und sie konnten es sich auch wirklich leisten. Wahrscheinlich gehörten diese Männer zu der Sorte Kerl, die ich auch bei mir im Fitnessstudio beobachten kann. Die sind jeden Tag nach der Arbeit da, machen stundenlang Hantel und Gewichttraining und laufen regelmäßig Marathons auf den Laufbändern. Männer die nie Zeit für Gespräche haben, nie Augen für normale Frauen (nur für die Knackärsche auf denen man ein Bierglas abstellen kann), aber viel Zeit haben für Freizeit, da die meisten von Ihnen irgendwoher Geld haben. Nicht grade die sympathischste Sorte Mann muss ich sagen, aber wenn man mit einer guten Freundin leicht angeheitert bei guter Musik am Strand steht und eben diese Männer im 5-Minuten Takt an einem vorbeilaufen und nicht sehen können wie man sie durch die Sonnebrille anguckt und Noten verteilt, dann sind sie doch herzlich willkommen.
Wir bewerteten Bauch, Arme, Tattoos (Tattoos sind in Brasilien sehr weit verbreitet, darüber evtl. den nächsten Blog Post), Gesicht und wenn wir uns unauffählig hinterher drehen konnten auch den Hintern. Wir verteilten eine Menge guter Noten, vor Allem für die Sixpacks im Taylor Lautner Format, aber leider fielen 80 oder sogar 90% beim Gesicht durch. Angespannt. Hochnäsig. Arrogant. Meist mit Zahnspange.

Okay okay, das war natürlich alles rein objektiv. Naja, subjektiv aber den Mann nur zu einem Objekt machend. Aber die Schönheitsideale machen es einem Mann fast unmöglich normal sympathisch und somit für normale Frauen schön auszusehen. Entweder platzen die Hemden weil die Arme so aufgepumpt, die Brust stolz geschwellt ist. Oder sie platzen vom Bierbauch, der auch sehr häufig vertreten ist (meist so mit 30, wenn dann „endlich“ geheiratet wurde). Und an über 30 jährige mit Zahnspange kann ich mich nicht gewöhnen. Okay, irgendwie klingt das jetzt ein bisschen zu negativ. Zu viele Cowboys in Goiânia… Es ist ja bei den Männern nicht alles verloren, und die vielen nackten Oberkörper waren ja echt schick anzusehen. Aber das Mythos Latin Lover aus Brasilien bleibt mir doch unerschlossen.

Hier meine Tipps für Brasilianer auf dem Weg zur Schönheit.

- Lächeln
- Mund zu beim Kaugummi kauen
- Es im Fitnessstudio nicht übertreiben (nicht nur wg der Muskeln, auch wg der Zeit... jeden Tag 3 Stunden?!)
- Sonnenschutz am Strand nicht vergessen

Frauen empfehle ich übrigens selbiges. Dazu noch: Zeitungen die „Plastica“, „Dieta“ oder „Beleza e Operacao“ heissen, nicht zu kaufen.

2 Kommentare:

  1. du hast noten verteilt? na denn hoffentlich nich zu laut ;-)
    drücka

    AntwortenLöschen
  2. Nee, nur so zwischen Amber und mir. Hinter vorgehaltenem Bier, ähm, Hand mein ich ;)

    AntwortenLöschen