BRIC Staat, Globalisierung, Expat Communities und mehr. Ausländer sein kann trotzdem manchmal schwer sein, weil Dinge fehlen. Dinge die vorher einfach waren, Dinge denen man mit fast schon nihilistischer Gleichgültigkeit begegnet ist, Dinge, die eigentlich gar keine Dinge sondern Situationen, Situationen, die eigentlich gar keine Situationen sind sondern Augenblicke, Augenblicke, die Heimat bedeuten obwohl man sie zuvor nie wahrgenommen hat.
Es sind die Dinge, die man vermisst und auf die man sich freut wenn man ankommt, zurückkommt, und wach ist und gelehrt sie zu bemerken.
Spricht man darüber was man im fremden Land, fern der Heimat vermisst, so fallen einem Kölsch ein, oder Mettbrötchen, danach vielleicht Sicherheit, Organisation, die Autobahn, schnell schiebt man noch ein „und natürlich meine Freunde und Familie“ hinterher. Aber all das ist es nicht, was ich meine.
Ich meine den Klang eines Biergartens im Sommer.
Ich meine die gemeinsame Stille die nach jahrelanger Freundschaft ihre Peinlichkeit verloren hat.
Ich meine das „Mitreden können“ wenn Kinderserien und –Lieder zitiert werden.
Ich meine den Duft der Luft nach einem Sommergewitter.
Ich meine die aufgewirbelten Blätter im Herbstwind.
Ich meine das Klingeln einer Fahrradklingel auf dem Radweg.
Ich meine das Vogelgezwitscher das man hört, wenn im Sommer spät die Sonne untergeht.
Jahreszeiten.
Ich meine die Ruhe kurz bevor der erste Schnee fällt.
Ich meine die Soundkulisse der Muttersprache in einer Menschenmenge.
Ich meine die Vertrautheit von Bäumen und Pflanzen, selbst an unbekannten Orten.
Ich meine den Geruch einer Bäckerei am Sonntag Nachmittag.
Ich meine das Klacken des Zeigers einer Bahnhofsuhr an einem leeren Bahnsteig.
Ich meine die Vertrautheit die in der Luft liegt und einen bestärkt.
Ich meine, Papa in den Arm nehmen zu können wenn er eine traurige Nachricht überbringt anstatt sprachlos und traurig am Telefon zu sitzen, auf der anderen Seite der Welt.
Luka
vor 5 Jahren
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